Internationaler Tag der Flüchtlinge
20. Juni 2023 – Stärkung der Schweizer Zusammenarbeit zum Schutz von marginalisierten, vertriebenen und migrierten Frauen und Müttern sowie von gefährdeten Kindern
Die Flüchtlingskrise ist eine globale Realität, die erhöhte Aufmerksamkeit und konkrete Maßnahmen erfordert. Es ist entscheidend, das Verständnis für die Erfahrungen von marginalisierten, vertriebenen und migrierten Frauen und Müttern zu verbessern, mit besonderem Schwerpunkt auf Frauen und Müttern, sowie für die Gründe, die sie zur Flucht aus ihren Ländern zwingen, wie Krieg, Konflikte und Menschenrechtsverletzungen. Die Schweiz als neutrale Macht hat eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Rechtsstaatlichkeit und der Achtung der Menschenrechte in fragilen Ländern zu spielen, wobei sie den Bedürfnissen und dem Schutz von geflüchteten Frauen und Kindern besondere Aufmerksamkeit widmet.
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, ist es unerlässlich, die internationale Zusammenarbeit der Schweiz zu stärken, insbesondere durch die IZA (Internationale Zusammenarbeit der Schweiz), die unter anderem auf die Erreichung der Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung abzielt. Es ist entscheidend, mehr finanzielle Mittel für die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit für Projekte und Programme zur Förderung von Menschenrechten, Resilienz und Institutionenaufbau zur Verfügung zu stellen. Es ist von entscheidender Bedeutung, Initiativen von Schweizer NGOs zu unterstützen, die sich speziell dem Schutz und der Stärkung von Flüchtlingsfrauen und -müttern widmen.
Die eidgenössische Vernehmlassung zur Strategie und zu den Rahmenbudgets der Entwicklungshilfe bietet eine ideale Gelegenheit, um sicherzustellen, dass die der Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zugewiesenen Budgets weder gekürzt noch reduziert werden. Es ist zwingend erforderlich, dass mindestens 0,5 % der öffentlichen Entwicklungshilfe für diese Zusammenarbeit bereitgestellt werden, wie es die OECD-Länder zugesagt haben. Die Budgets für die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit dürfen nicht geopfert werden, da sie für die Sicherheit und den Wohlstand der Schweiz selbst von entscheidender Bedeutung sind und gleichzeitig Frauen und Müttern bei ihrem Streben nach Schutz, Würde und besseren Lebensbedingungen lebenswichtige Unterstützung bieten.
Es ist wichtig zu betonen, dass die Schweiz ihren Rückstand bei der öffentlichen Entwicklungshilfe aufholen muss, die darauf abzielt, zwischen 0,5% und 0,7% ihres BIP für die öffentliche Entwicklungshilfe bereitzustellen, wie es die internationalen Verpflichtungen vorsehen. Während der Armeehaushalt aufgestockt wird, ist es ebenso entscheidend, die Finanzmittel für die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit zu erhöhen, wobei der Schwerpunkt auf Programmen liegen sollte, die speziell Frauen und Müttern mit Migrationshintergrund und in prekären Verhältnissen zugutekommen. Dieser Ansatz wird ihre Sicherheit, Gesundheit, Bildung und Ermächtigung gewährleisten und gleichzeitig die Verringerung von Konflikten und Gewalt fördern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Schweiz ihre Zusammenarbeit zum Schutz marginalisierter, vertriebener und migrierter Frauen und Mütter sowie gefährdeter Kinder unbedingt ausbauen und dabei besonders auf ihre spezifischen Bedürfnisse eingehen muss. Indem wir mehr in die Schweizer Entwicklungszusammenarbeit investieren, können wir eine aktive Rolle bei der Lösung globaler Herausforderungen spielen und gleichzeitig sicherstellen, dass Frauen und Mütter unterstützt, geschützt und befähigt werden, ihr Leben in Würde wiederaufzubauen.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an :
Christina Bachmann-Roth, Präsidentin Die Mitte Frauen Schweiz, 079 686 47 95.
Valentina Darbellay, Mitglied der Mitte Frauen Schweiz und Expertin für Frauen- und Kinderrecht, 079 374 78 58